Magdeburger Volksstimme vom 05. Januar 2010 - Lokalanzeiger -

 

 
Freizeitautorin Andrea Röttgen veröffentlicht ihr drittes " Emmely " -Buch
Tierische Geschichten von den "eigenen vier Wänden" bis zum Mount Everest

Es gibt neue Geschichten aus dem Leben der Malteserhündin " Emmely ". Bereits das dritte Buch hat die Magdeburger Autorin Andrea Röttgen jetzt veröffentlicht.

Magdeburg. Entstanden sind die Erzählungen peu à peu in den letzten zwei Jahren. 26 einzelne Geschichten enthält das neue Buch " Emmely – aus dem Leben eines Hundemädchens ". Es sind Geschichten, wie sie das Leben schreibt, erklärt die Autorin, die sich fürs Erzählen in die Rolle ihrer Hündin hineinversetzt hat.

Da ist zum Beispiel die Geschichte von der unglaublichen Besteigung des Mount Everest : "… Schnee liegt wie Puderzucker auf der Straße. … Die weiße Pracht hat man zu großen Hügeln zusammengeschoben und es gibt nichts Schöneres für mich, als daran hochzuklettern. … Für einen kurzen Moment schließe ich meine Augen und fange an zu träumen : Ich nehme an einer Expedition teil. Mein Basislager liegt an der Nordseite des Mount Everest und ich besteige als erster Hund den höchsten Berg der Erde. In meiner Schnauze trage ich eine kleine Fahne mit der Aufschrift :, Emmely – ein Malteser erobert den Mount Everest’, die ich am Gipfel in den Schnee stecke …"

Mit Leidenschaft und viel Fantasie beschreibt Andrea Röttgen, wie die Welt aus Hundesicht sein könnte.

Die Hündin Emmely ist wie eine Muse für die Autorin. Sie wusste nichts von ihren schriftstellerischen Fähigkeiten, bevor die kleine Vierbeinerin in die Wohnung einzog. Erst dann fühlte Andrea Röttgen den Drang des Schreibens in sich. Zunächst waren es kleine Kurzgeschichten, vor allem zur Familienunterhaltung gedacht. Doch immer wieder wurde die junge Frau angesprochen und aufgemuntert : " Das solltest du veröffentlichen !". Das tat sie dann auch. Zunächst im Internet. Nach durchweg positiver Resonanz folgte das erste Buch, veröffentlicht in Eigenregie.

Durch die aufgeweckte Vierbeinerin hat die Autorin ihre Stadt neu entdeckt und sieht auch vieles im Alltag im wahrsten Sinne aus einer anderen Perspektive. Sie versucht, sich hineinzuversetzen – was Tiere über Menschen und deren Benehmen denken zum Beispiel. Interessantes und Amüsantes kommt dabei heraus. Das Lesen bringt nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein gewisses Nachdenken.

Jetzt gibt es bereits das dritte Buch über das Leben von " Emmely " aus der Feder von Andrea Röttgen. Das erste erschien 2005. In einem Tagebuch ließ die Autorin Einblicke in das Hundeleben ihres neuen vierbeinigen Familienmitgliedes zu und erreichte damit viele Herzen von Tierfreunden. 2007 folgte dann der augenzwinkernde Bericht über " Hunde, die online gehen " ( gemeinsam mit Co-Autorin Doris Minuth ) – wieder ein Erfolg. Mittlerweile war Andrea Röttgen auch bei der Leipziger Buchmesse vertreten.
 

Die 40-Jährige, aus Krankheitsgründen in den sogenannten Ruhestand versetzt, hat nicht viel Bewegungsspielraum. Deshalb verbringt sie einen Teil ihrer Zeit am Computer und lässt ihrer Fantasie freien Lauf. Und Emmely ist dabei oft ihre einzige Ablenkung, sagt die Stadtfelderin. Mit ihr taucht sie dann ein " in eine andere Welt – und oft muss ich selber über meine Sätze lachen, die mir dann so einfallen ".

Das Vergnügen, das Andrea Röttgen beim Schreiben erfüllt, liest man aus den Geschichten heraus. Insgesamt 26 sind es diesmal geworden. " Fast alle sind wahr ", sagt die Autorin. Illustriert sind die meisten mit Bildern von Emmely. Manche sind Schnappschüsse, andere entstanden bei regelrechten Fotoshootings wie im Luisengarten. " Wenn die Wiese voller blauer Blüten ist, ist es am schönsten dort ", erzählt Röttgen, " auch fürs Fotografieren ".

Aber auch die Erlebnisse von Emmely werden fotografisch festgehalten – passend zum Geschehen. Erzählt wird beispielsweise, wie Emmely ihre ersten " eigenen vier Wände " bezieht, eine Hundehütte auf dem Balkon. Aber auch um stürmische Zeiten geht es, die Erlebnisse, als " Kyrill " eine Schneise der Verwüstung zog. Lustiges wie ein Hunde-Geburtstag gehört ebenso dazu wie die Erfahrung im " Hunde-Kindergarten ".

Und Emmely als tröstende Krankenschwester. " Sie scheint zu spüren, wenn es einem von uns nicht gut geht ", erzählt Andrea Röttgen. Sie beschreibt es in ihrem Buch mit den Worten " ... sie vertreibt auch an dunklen Tagen einfach die Wolken, damit die Sonne wieder scheint ". So wird es auch so manchem Leser gehen.

" Emmely – aus dem Leben eines Hundemädchens " ist im Noel-Verlag erschienen, hat 94 Seiten und über 20 Farbfotos ( ISBN 978-3-940209-43-6, Preis 9, 80 Euro ).


Von Birgit Ahlert


DOG´S ÉLYSÉE Ausgabe 3/2010